Download | 2024 Akademische Spin-offs – Ausgründungsrahmen für österreichische Hochschulen und Forschungseinrichtungen

Im Zuge einer zunehmend dynamischen Wissens- und Innovationsgesellschaft erlangen akademische Spin-offs in Österreich eine immer größere Bedeutung. Diese Unternehmen, die direkt aus dem Forschungs- und Hochschulumfeld heraus gegründet werden, spielen eine entscheidende Rolle beim Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Technologien in marktfähige Anwendungen und Produkte. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung New Venture Scouting mit der Erarbeitung abgestimmter Leitlinien für einen optimierten Spin-off-Prozess beauftragt. Das Projekt, das im Juni 2023 gestartet wurde und im März 2024 abgeschlossen wurde, zielte darauf ab, einen umfassenden Leitfaden zu entwickeln, der als Wegweiser für Hochschulen, Forschungseinrichtungen sowie akademische Gründer:innen in Österreich dienen soll.

 

Der Ausgründungsrahmen wurde in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Stakeholdern aus dem Spin-off-Ökosystem erarbeitet – ihnen gebührt besonderer Dank. Stakeholder wurden im Rahmen einer konkreten Arbeitsgruppe, der Fokusgruppe, und einem erweiterten Gremium für Input und Feedback, dem Sounding-Board, einbezogen. In der Fokusgruppe waren 47 Personen und im Sounding-Board insgesamt 57 Personen vertreten (eine genaue Übersicht findet sich im Anhang des Ausgründungsrahmens):

 

Fokusgruppe: 

  • Universitäten | 27 Vertreter:innen von 14 Universitäten
  • Bundesministerien | 4 Vertreter:innen von 2 Ministerien
  • Forschungseinrichtungen | 4 Vertreter:innen von 3 Forschungseinrichtungen
  • Fachhochschulen | 4 Vertreter:innen von 4 Fachhochschulen
  • Expert:innen | 3 Vertreter:innen von 2 Organisationen
  • Förderinstitutionen | 3 Vertreter:innen von 2 Organisationen
  • Spin-offs | 2 Vertreter:innen von 2 akademischen Spin-offs

Sounding-Board: 

  • Universitäten | 19 Vertreter:innen von 13 Universitäten
  • Investor:innen | 7 Vertreter:innen von 2 Organisationen
  • Förderinstitutionen | 7 Vertreter:innen von 4 Organisationen
  • Sonstige Interessensvertretungen | 6 Vertreter:innen von 4 Organisationen
  • Fachhochschulen | 6 Vertreter:innen von 4 Fachhochschulen
  • Bundesministerien | 5 Vertreter:innen von 3 Ministerien
  • Forschungseinrichtungen | 4 Vertreter:innen von 3 Forschungseinrichtungen
  • Räte | 3 Vertreter:innen

Gemeinsam mit den Stakeholdern wurden eine Reihe von Herausforderungen adressiert, mit denen sich Gründer:innen und Institutionen derzeit konfrontiert sehen. Trotz der unbestrittenen positiven Entwicklungen in den letzten Jahren, ist der Spin-off-Prozess teils von individuellen Regelungen, mangelnder Transparenz und langwierigen Verhandlungsprozessen geprägt. Diese Faktoren können zu erheblichen Unsicherheiten führen, die sowohl die akademischen Gründer:innen als auch die Institutionen selbst belasten. Der neu entwickelte Ausgründungsrahmen stellt einen bedeutenden Schritt dar, um diese Unsicherheiten zu adressieren und klar definierte Leitlinien für die Zukunft zu schaffen. Das primäre Ziel ist es, den Ausgründungsprozess zu unterstützen und zu beschleunigen, die Qualität und Anzahl der Spin-offs zu erhöhen und gleichzeitig die Strukturen innerhalb der Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu entlasten. In diesem Sinne dienen die Leitlinien als Ressource für alle motivierten und engagierten Akteur:innen, die sich bereits auf verschiedenen Ebenen für das Thema engagieren. Indem der Ausgründungsrahmen sich an alle österreichischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen richtet, wird eine breite Unterstützung für Spin-offs über Forschung und Lehre angestrebt. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei auch den Fach- und Forschungsbereichen, die bislang nur wenig mit entsprechenden Informationen und Unterstützungsangeboten erreicht wurden, einschließlich der Bereiche Kunst sowie der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften.

 

Die rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich bieten bereits eine solide Basis für eine aktive Spin-off-Strategie, wie verschiedene nationale Best-Practice-Beispiele zeigen. Der Ausgründungsrahmen soll diese Basis weiter stärken und einen wichtigen Beitrag zur Schaffung förderlicher Rahmenbedingungen für die Verwertung von Forschungsleistungen leisten. Das ultimative Ziel ist es, gemäß der FTI-Strategie, bis 2030 die Anzahl wirtschaftlich erfolgreicher Spin-offs in Österreich zu verdoppeln. Dies würde nicht nur den beteiligten Institutionen und Gründer:innen zugutekommen, sondern auch dem Forschungsstandort Österreich und der Gesellschaft insgesamt.

Der Ausgründungsrahmen ist allen engagierten Akteur:innen im Ökosystem und vor allem allen akademischen Gründer:innen gewidmet!

 
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